Khardung La – Mit dem Fahrrad
Nach dem wir den Fieldtrip ins Nubra Valley unternommen haben, war ich begeistert von der Idee, mit dem Fahrrad den Khardung La zu befahren. Der Pass wird von den Indern mit 5600m als der höchste mit dem Auto befahrbaren Pass bezeichnet und ist bis 14km vor der Passhöhe asphaltiert.
Grossen Respekt hatte ich vor dem Unterfangen besonders von der Höhe. Denn als wir mit Norbu, am letzten Mittwoch, auf dem Pass angekommen sind (mit dem Jeep) und ich ein paar Schritte ging, merkte ich, dass da kaum Kraft in den Beinen war und sich schon nach einigen Schritten eine Schnappatmung einstellte.
Gestern war es dann endlich soweit und ich habe mir ein Bike gemietet. Bezüglich dem benötigten Permit gabe es unterschiedliche Aussaugen. Einige Personen sagten uns, man brauche eines, andere wiederum sagten man benötigt das Permit nur, wenn man weiter ins Nubra Valley fährt. Beim offiziellen Amt sagte man uns, dass ein Permit nur durch einen Reiseveranstalter organisiert werden kann. Da es schon spät war, entschloss ich mich es ohne Permit zu versuchen.
Früh morgens um 05:30 ging es los. Das war gut so, denn es war bereits hell, noch nicht zu heiss und der Verkehr auf der Strasse noch nicht so aktiv. Kurz nach Leh überhollte ich bereits eine 4-köpfige Gruppe Inder, welche mit dem selben Ziel unterwegs waren. Während der Fahrt kreuzte ich sehr viele Motorradfahrer, die immer mit freundlichem Gesicht und den Daumen hochgestreckt grüssten. Zuerst dachte ich mir es sei eine Aufmunterung, das mit dem Daumen, aber als ich herunterfuhr und der Gruss immer noch der Selbe war, war mir klar, dass sich Zweiradfahrer (insbesondere Motorradfahrer) so grüssen.
Nach 24 Kilometern erreichte ich den militärischen Check-Point South Pullu. Hier musste ich mich registrieren, um weiter fahren zu können. Bald wurde mir klargemacht, dass ich ohne gültiges Permit wieder nach Leh zurückfahren soll. Der Frust war riesig. All die anstrengenden Kilometer und dann dies. Doch ich hatte Glück. Der Ordnungshüter, welche die Daten entgegen nimmt hatte mein Gespäch gehört und mir gesagt, ich solle kurz warten. Dann erlaubte er mir, nach Einzug meines Passes, den Check-Point zu passieren.
Mit reichlich Adrenalin im Blut, ging die Fahrt weiter und so ist es kaum verwunderlich, dass sich die nächsten 5km wie von selbst machen liessen. Nach einigen weiteren Schweisstropfen erreichte ich dann schliesslich die Passhöhe. Hier wollten dann sehr viele Leute, inklusive dem Militär, ein Selfie mit mir machen. Ich willigte ein und stand für ein paar Fotos zu Verfügung. Als mir dann allmählich kalt wurde machte ich mich wieder hinunter nach Leh.
Blick auf Leh
Auf dem Weg nach oben, hält auf einmal ein Transporter mit Eseln an. Der Fahrer steigt aus und bitte mich, ein Foto mit ihm zu machen
Auf dem Pass angekommen
Lieber Tino
Was Du da, der Schnappatmung nach muss man sagen in „unluftiger Höhe“, erlebt und gesehen hast, ist einzigartig und die Gegend monumental und einfach beeindruckend. Sicher bleibt Dir dieses Erlebniss unvergesslich.
Herzliche Grüsse
Cornelia