Mein erster Flug im Segelflieger – und direkt in einen Looping
Wie alles begann
An der letztjährigen Weihnachtsfeier durfte ich einen Vortrag über das Segelkunstfliegen geniessen. Unser Mitarbeiter Martin Götz unterhielt uns mit spannenden Geschichten und Bildern rund um seine Passion, dem Segelkunstflug.
Durch das rege Interesse an seinem Sport, hat sich Martin entschieden, uns ein verlockendes Angebot anzubieten: mittels Passagierflug, sollen wir die Möglichkeit erhalten, das Feeling selbst miterleben zu können. Zu dritt haben wir uns hierfür bei Martin angemeldet. Nachdem Jürg die Woche davor diese Gelegenheit nutzte und mit gemischten Gefühlen berichtete, sind nun Josha und ich diese Woche an der Reihe. Wir sind gespannt, was uns erwartet.
Was ist eigentlich Segelkunstflug?
Auch ohne Motor können eine Vielzahl von Kunstflugmanövern ausgeführt werden, indem der Pilot die Höhe (potenzielle Energie) und die Geschwindigkeit (kinetische Energie) seines Flugzeugs ausnutzt. Die „Kunst“ dabei besteht darin, mit der verfügbaren Energie möglichst effizient umzugehen und das Flugzeug in allen Lagen möglichst präzise und elegant zu steuern. (www.sagach.ch)
Die Kunstmanöver werden in einem virtuellen Würfel mit einer Seitenlänge von 1km geflogen.
Es geht los
Heute ist der Tag gekommen, an welchem sich mir die Gelegenheit bietet, als Passagier von Martin, sein Wettkampfprogramm von der Weltmeisterschaft 2017, welche in Torun (Polen) stattgefunden hat, mitzufliegen. Starten werden wir vom Flugplatz Schänis. Er befindet sich in der St.Galler Linthebene, direkt an der Bahnlinie zwischen Uznach und Ziegelbrücke.
Unser Pilot, Martin Götz betreibt den Segelkunstflug bereits seit 2001 und belegte an der Weltmeisterschaft 2012 in Dubnica, Slowakische Republik, hervorragender Dritter, im Kürprogramm der Kategorie Advanced.
An diesem Tag findet auf dem Flugplatz Schänis auch noch der GliderCup statt. Was bedeutet, dass ziemlich viele Segelflugzeuge starten möchten. Aus diesem Grund müssen wir unsere beiden Flüge splitten. Josha startet am Vormittag und ich werde am Nachmittag in die Luft gehen.
Bevor es soweit ist, erhalten wir ein Briefing von Martin. Anhand des Wettkampfblattes erklärt er uns die Manöver, welche er mit uns fliegen wird. Anschliessend erklärt er uns das Segelflugzeug und macht uns mit den Gurten und dem Fallschirm vertraut. Welchen wir hoffentlich nicht brauchen werden.
Kurz vor Josha’s Start reisst bei einem Schleppflugzeug das Seil, es heisst somit nochmals Geduld bewahren. Als Josha mit Martin dann in der Luft ist, beobachten wir die Manöver vom Boden aus mit Adleraugen und geniessen die Eleganz des Fluges. Béatrice und Manfred Echter, beides Vorstandsmitglieder der Swiss Aerobatic Gliding Association (Saga), erklären uns viele lehrreiche Details über den Flugbetrieb und die Luftakrobatik.
Nachdem Martin und Josha sicher gelandet sind, nutzen wir die Pause, bis zu meinem Flug, für ein gemütliches Mittagessen. Martin erzählt uns spannende Geschichten, von vergangenen Wettkämpfen und der kameradschaftlichen Atmosphäre welche unter den Piloten von verschiedenen Nationen herrscht.
Wie ist es mir ergangen?
Ein Film sagt mehr als 1000 Worte:
#Krass #Wahnsinns Kräfte #Cool – Überkopffliegen! #Es braucht anschliessend Erhohlung für den Magen
Zum Flugzeug
Wir fliegen mit einem MDM-1 Fox. Dieses Flugzeug ist bis jetzt das einzige doppelsitzige Wettbewerbs-Segelkunstflugzeug. Das Kürzel MDM stand für die Produktionsgesellschaft Margański – Dunowski – Makula.
Technische Daten:
Spannweite | 14,00 m |
Flügelfläche | 12,34 m² |
Länge | 7,38 m |
Höhe (in Fluglage) | 2,25 m |
MTOW, Maximale Abflugmasse | 530 kg |
maximale Lastvielfache | +9 / -6 g |
Höchstgeschwindigkeit VNE | 282 km/h |
beste Gleitzahl | 29 bei 130 km/h |
Mindestgeschwindigkeit Vs | 84 km/h |
Lieber Tino,
Martin hat uns den Film und Deinen Bericht geschickt, ich kann da nur sagen, top.
Wir haben uns sehr gefreut. Dürften wir diesen Bericht auf die SAGA Homepage posten???
Es hat Spass gemacht mit Dir und Deiner Familie. Herzliche Grüsse Béatrice